Immer wieder wird die Frage gestellt, was kostet so ein Smarthome. Vorurteil ist, das ist sehr teuer. Das ist sicherlich im Vorfeld eine sehr wichtige Frage vor dem Hintergrund – wo bleibt das Geld ? Spätestens wenn die ersten Angebote kommen fragt man sich, wo kann ich sparen.
Natürlich war das auch eine Frage die ich mir gestellt habe. Ich habe grob geschätzt zwischen 5.000 – 10.000 Euro Mehrkosten kalkuliert. Das jedoch mehr aus der Hüfte geschossen und vor allem vor dem Hintergrund, dass ich selbst die Programmierung machen wollte – und gemacht habe ;-)
Zu der Anforderung / Vorgaben
Im Erdgeschoss Flur, Schleuse und Garage sollen nach Möglichkeit herkömmliche Taster verwendet werden. In allen anderen Räumen Glasflächentaster LCN-GTx. Ausnahme im Bad links und rechts des Waschtisch ebenfalls Taster.
Alle Wohnräume (Bäder, Wohnzimmer, Küche sowie die Wohnräume im Obergeschoss ) sollen die Lichter dimmbar sein.
In den Wohnräumen sollte min. eine Steckdose am Fenster schaltbar sein. Im Wohnzimmer weitere 3 schaltbare Steckdosen. Schaltbare Steckdosen auch in 3 Räumen im OG. Alles für Deko bzw. Weihnachtsbeleuchtung!
Alle Steckdosen draußen sollen Schaltbar sein ( Teilweise mehrere auf einen Kontakt ) . In der Garage zusätzliche Relaiskontakte für die Bewässerung und ggf. für die Gartenpumpe.
Die Heizung (Wärmepumpe mit Kühlfunktion) soll über Eltako (entkoppelt) das Kühlsignal an den Bus geben. Damit soll die „Heizkurve“ umgestellt werden. In jedem Raum soll die Temperatur zur Steuerung der Fußbodenheizung gemessen werden.
Ich habe das Haus ohne Erfahrung mit LCN im wesentlichen selbst geplant, installiert und programmiert. Von einem LCN Vertriebsansprechpartner gab es einen Entwurf als Referenz für eine Planung in Form einer Tabelle. Das war ganz hilfreich und ich hab dann diese Liste im Detail überarbeitet. Im Nachgang sehe ich einige Punkte zur Optimierung.
Und ja, in einigen Räumen sind mehre GTs verbaut. Wohnzimmer 4xGT sowie in Küche und Schlafzimmer 3xGTs und Büro 2xGT (Tür / Schreibtisch).
Von den dimmbaren Ausgängen ist keiner frei. 2 werden jedoch nur als Ein/Aus genutzt. Auch hier könnte man den ein oder anderen Dimmer weglassen. Aber macht das wirklich den Braten fett? Ich habe bewusst von allen Räumen die ursprünglich geplanten Adern für Licht/Steckdose in die Verteilung gezogen, um möglichst wenig LCN-UPP`s verbauen zu müssen.
Dieser Vergleich ist am Ende „einfach“ nur eine Gegenüberstellung für dieses Haus. Jedes Haus/Projekt ist individuell zu betrachten. Ich möchte „nur“ einen Denkanstoß und ein reales Beispiel darstellen. Ich hätte mich über ähnlich konkrete Infos im Vorfeld gefreut.
2017, 3 Jahre nach dem Einzug
Das Haus ein EFH mit Garage - 2 Etagen ca. 185 qm Wohnfläche ca. 210 qm insgesamt und diversen Abenden vor dem PC habe ich mal eine Rechnung aufgemacht. Da ich die LCN Bauteile schon im Excel hatte, habe ich einen Abend investiert und mal grob meine Komponenten auf eine „klassische Technik“ umgesetzt. Ziel war für mich, die Differenz also die Mehrkosten zu ermitteln. In der Rechnung sehe ich 4 größere Variablen, die ggf. das Ergebnis stärker verändern könnten.
a) Programmierkosten – 40 % von der Hardware. Dabei habe ich mich an diesem Post gehalten. Ich selbst habe nur die Erfahrung von meinem Haus. Das nächste Haus ist sicherlich schneller umgesetzt was die Programmierung angeht ;-)
http://forum.bus-profi.com/viewtopic.php?f=4&t=5653&p=59365&hilit=kalkulation#p59365
b) Kosten für die Raumthermostate
c) Kosten für die Rollo Steuerung
d) Netzteile für die EIB Taster
Am Ende glaube ich jedoch, dass eine gute Kalkulation entstanden ist, die vielleicht 10-20% von detaillierten Kalkulationen abweichen kann. In jedem Fall soll es eine Anregung für Bauherren bei der Planung und der Frage Bus Ja oder Nein sein. Die Kosten für die Rohinstallation (Leerrohr u. Kabel ziehen sowie Dosen setzen) habe ich bei dem Vergleich aussen vor gelassen. Die sind bei der LCN Lösung vergleichbar zur klassischen Verkabelung, da bei der Verlegung lediglich nur eine zusätzliche Ader ergänzt wird.
Mehrkosten ca. 11.400 €
Bei der Zahl könnte man dann auch noch mögliche Kosten für eine extra Rollo Steuerung von z.B. Somfy oder eine Gardena Gartenbewässerung abziehen.... Die kann ich mir ja sparen
Details zur Kalkulation findet Ihr in der Datei http://www.berhorst.net/files/smarthome/kosten.pdf.
Feedback und Anmerkungen nehme ich gerne in die Kalkulation auf.